Quelle: Kreiszeitung vom 26.3.22

Rotenburg – Schön war’s gegen den TuS Rotenburg! Mit 36:22 im Hinspiel schickte die HSG Hunte-Aue Löwen den Oberliga-Konkurrenten damals auf die Heimreise. Stefan Beljic warf ein halbes Dutzend Tore, Saulius Liutikas traf fünfmal, Torwart Peter Kowalski legte satte 14 Paraden hin. Aber: Alles Schnee von gestern, und die drei genannten Protagonisten dieses Heimsiegs vom November können am Samstag zum Rückspiel ab 19.30 Uhr in Rotenburg nicht mitmischen. Liutikas ist in seine litauische Heimat zurückgekehrt, Beljic laboriert an Leistenproblemen. Und für Kowalski ist die Saison sogar komplett beendet! Denn jetzt ergaben nähere Untersuchungen, dass sich der 20-Jährige einen Muskelbündelriss zugezogen hat.

Hohnstedts Appell vor Spiel in Rotenburg

„Das ist schon eine Hiobsbotschaft, Peters Ausfall bedeutet einen herben Verlust für uns“, gesteht Löwen-Trainer Heiner Thiemann. Allerdings hat er in Person von Frederik Hohnstedt und dem gerade wieder fitten Donatas Biras noch zwei außergewöhnlich gute Schlussmänner. Trotzdem leidet auch Hohnstedt mit seinem Kollegen: „Peters Verletzung ist ein Hammer für uns alle.“ Und sie trifft sein Team zur Unzeit, wie „Freddy“ erklärt: „Donatas und ich hatten zuletzt ja nicht so viele Spielanteile. Aber die nächsten sieben Tage bedeuten für uns die Crunchtime: In Rotenburg, dann am Mittwoch zu Hause gegen Achim/Baden und Samstag bei der TSG Hatten-Sandkrug müssen wir gewinnen, wenn wir die Klasse halten wollen“, rechnet der 27-Jährige vor: „Und ich habe keinen Bock, abzusteigen!“

Also will er halten, was das Zeug hält. „Das einzig Positive an Peters Ausfall ist, dass Donatas und ich im Training jetzt mehr Bälle aufs Tor bekommen.“ Denn die kürzeren Einsatzzeiten „merke ich schon. Da denkt man: Hier neben mir ist der Pfosten, dabei steht er einen Meter weg – und das Ding ist drin.“

Ausfälle von Beljic und Pishchukhin „treffen uns hart“

Während er und Biras die Zahl der Gegentore durchaus mit beeinflussen können, hofft Hohnstedt vorn auf mehr Durchschlagskraft. Doch die Ausfälle von Beljic im linken Rückraum und Linkshänder Yury Pishchukhin „treffen uns hart“, weiß Thiemann. Kurzfristige Beförderungen aus dem parallel spielenden Verbandsliga-Team schließt er ebenso aus wie das Reaktivieren älterer HSG-Akteure: „Wir haben zwar noch den einen oder anderen betagteren Spieler, der eventuell aushelfen könnte, aber das ist nicht geplant“, erklärt der 70-Jährige: „Die Mannschaft muss sich jetzt selbst durchbeißen.“

Hohnstedt hat da keine Bedenken: „Wir haben immer noch viel Qualität. Marko Pernar ist einer der besten Mittelmänner, und so gute Linkshänder wie Kevin Heemann und Jan Linne hat kaum ein anderes Team in dieser Liga.“

Zudem weist Thiemann abermals darauf hin, dass „die Kampfkraft stimmt“. Allerdings hofft der Barnstorfer endlich mal auf eine ähnlich starke erste Hälfte wie die jüngsten zweiten Halbzeiten: „Wir müssen besser ins Spiel kommen.“ Danach „hatten wir immer mal wieder starke Phasen, die wir uns dann durch eigenes Versagen aber wieder zunichte gemacht haben.“ Zweitens fordert er eine bessere Chancenverwertung – und drittens höchste Wachsamkeit gegenüber Lukas Misere. Die Kreise von Rotenburgs mit 74 Treffern gefährlichstem Schützen „müssen wir unbedingt einengen“, mahnt der Löwen-Coach.

Lukas Misere als „Haupt-Störenfried“

Hohnstedt sieht den Linksaußen ebenfalls als „Haupt-Störenfried“ an der Wümme, warnt aber auch vor dessen Bruder Michel Misere aus dem rechten Rückraum. Der kam zuletzt allerdings nur für die Siebenmeter zum Einsatz – was wiederum ein Fall für „Freddy“ wäre . . .