Hillmer gegen Hillmer: Lea (rechts) steigt zum Wurf hoch, Schwester Lisa-Marie reißt die Hände zum Block in die Höhe. © Terwey

Von: Fabian Terwey

Lisa-Marie triumphiert im Hillmer-Duell: Die Rückraumshooterin gewinnt am Samstagabend mit der HSG Hude/Falkenburg 28:27 (14:16) gegen Schwester Lea Hillmer und ihre HSG Hunte-Aue Löwen. Für die Lady Lions bedeutet die Niederlage im Kellerkracher der Handball-Regionalliga einen bitteren Rückschlag im Abstiegskampf.

Lea Hillmer (27) drückte ihre große Schwester nach dem packenden Duell ganz fest an sich und herzte sie innig. Lisa-Marie Hillmer (29) hatte Handball-Regionalligist HSG Hude/Falkenburg soeben zum 28:27 (14:16)-Auswärtssieg im Kellerduell geführt und Lea Hillmers HSG Hunte-Aue Löwen damit tief reingezogen in den Abstiegssumpf.

„Wir haben am Ende durch Kampf, Kampf, Kampf doch noch die zwei Punkte mitgenommen. Das ist pure Erleichterung, da fällt ein Riesenstein vom Herzen“, sagte „Hille“, die ihre HSG mit zwei Toren kurz vor Schluss zum Sieg warf. Für Lea Hillmer, die völlig untypisch ohne Torerfolg blieb, war es dagegen „mega-ärgerlich, es war definitiv mehr drin, wir hätten am Ende auch noch den Punkt holen können“.

Das misslang, weil die erbarmungslos heruntertickende Uhr Lina Witte dazu zwang, sich vor den 200 Zuschauern einen allerletzten Verzweiflungswurf zu nehmen – erfolglos. Aus! Die Schlusssirene ertönte, Lisa-Marie Hillmer riss die Arme in die Höhe und tanzte mit ihren Kolleginnen singend im Kreis: „Auswärtssieg, Auswärtssieg!“

Flugshow: Lea Hillmer von den Löwinnen setzt zum Wurf an. © Tertwey

Und dazu ein überlebenswichtiger, durch den die Gäste nach Punkten gleichzogen mit den Lady Lions und den ersten Abstiegsplatz verließen. Löwinnen-Coach Mateus Chylinski war entsprechend „traurig, denn jetzt fangen wir wieder von vorne an. Das, was wir uns in der Hinserie aufgebaut haben, ist jetzt so gut wie weg.“

HSG Hunte-Aue Löwen – HSG Hude/Falkenburg 27:33 (16:16)

Löwinnen: Michel, Bünte – K. Witte (10/1), Walter (5), Klostermann (4/1), Matos Ferreira (4), Kambacheva(3), L. Witte (1), Hillmer, Dießel, Scheper, Meyer, Buchwald, Menge, G. Schlömer, E. Schlömer.

Löwin Madeline Matos Ferreira war ebenso bedient: „Es ist halt nicht schön, wir hätten es locker gewinnen können, wenn wir die vielen technischen Fehler minimiert hätten.“ Zwar drehten die Löwinnen die Partie nach Horror-Start (1:5-Rückstand in der zehnten Minute) auf 16:14 zur Pause, doch nach Lisa-Marie Hillmers 20:19 (43.) entglitt ihnen das Match wieder. Da konnten „Maddi“ auch ihre drei spektakulären Treffer nicht trösten.

Spielerin des Spiels: Lisa-Marie Hillmer

Hudes Innenblockerin hielt den Laden hinten zusammen und erzielte als Rückraum-Shooterin vier ganz wichtige Tore.

„Es gab eine Zeit, da hatte ich ganz viel Pech, aber jetzt fühlt es sich wieder gut an“, sagte die Linksaußen zu ihrer Leistung, mit der sie neben Spielmacherin Lena Walter und Toptorschützin Karla Witte zu den besten Löwinnen zählte. Von der gesamten Mannschaft sei es „kein wirklich schlechtes Spiel“ gewesen, befand Matos Ferreira, „aber die waren halt deutlich besser. Auch weil sie den Druck hatten. Sie wussten, dass sie absteigen, wenn sie hier nicht gewinnen.“

Treffsicherste Löwin: Karla Witte erzielte zehn Tore. © Terwey

Den Lady Lions fehlte dagegen letzter Biss und „Selbstvertrauen im Abschluss“, wie Chylinski bemängelte: „Wir werfen in der zweiten Halbzeit in 16 Minuten nur drei Tore – das ist in der Liga viel zu wenig. Die weiteren direkten Gegner haben wir jetzt alle auswärts. Diese Niederlage macht es uns noch komplizierter.“

Matos Ferreira schlug deshalb Alarm: „Jetzt müssen wir uns ranhalten, dass wir nicht irgendwann auf einem Abstiegsplatz stehen.“