Fünf Fragen an Mario Mohrland in der kurzen Herbstpause

Die Löwinnen belegen aktuell den 1. Platz. Auf welche Mannschaftsteile bist du besonders stolz?
Zum jetzigen Zeitpunkt – mit drei Spielen – ist die Frage nicht wirklich zielführend zu beantworten. Manche Außenstehende sagen die Abwehr mit 58 Gegentoren (Schnitt 19,x)  und andere stellen unseren Angriff mit 101 Toren (33,x) in den Fokus. Ich kann mit beiden Ansätzen leben. Doch wie gesagt, für mich ist die Frage so verfrüht. Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt auf die Flexibilität und den Teamgeist stolz. In beiden Auswärtsspielen ist unsere Ausgangslage sehr kritisch gewesen, was die Wechselmöglichkeiten betraf und doch haben wir uns da durchgesetzt. Ein Paradebeispiel für die Flexibilität ist Kim Klostermann, die seit dieser Woche in der noch jungen Saison tatsächlich schon mehrere Positionen auf dem Handballfeld für uns bekleidet hat. Dementsprechend ist es schwer zu sagen, dass ich auf etwas ganz besonders stolz bin. Das Gesamtbild stimmt!

 

Die Aufsteiger Gretesch und Osterfeine überraschen mit ihren guten Ergebnissen. Welchen Eindruck hast du bisher von der Liga?
Nach der Corona-Pause kämpfen alle Mannschaften damit wieder in den Alltag zurückzukehren. Die Prioritäten aller Beteiligten haben sich in dieser Zeit verschoben. Dinge wollen nachgeholt werden! Auch wir kämpfen mit diesen Phänomenen im Training und Spielbetrieb. Diese Entwicklung macht eine Einschätzung einzelner Gegner oder der Liga unmöglich. Jeder Tag/jeder Gegner ist voller Überraschungen und hier stechen momentan besonders die beiden Aufsteiger hervor, die sich somit bereits nach 3 Spieltagen einen gewissen Respekt erarbeitet/verdient haben.

 

Die Personalsituation ist immer noch nicht optimal. Wann rechnest du damit, dass du mit dem vollen Kader wieder arbeiten kannst?
Eine ganz schwierige Frage! Also unter momentanen Gesichtspunkten denke ich nicht daran, dass ich einmal mit der vollen Besetzung spielen bzw. trainieren kann. Es wird noch einige Wochen dauern bis beispielsweise Julia, Laura und Steffi wieder ins Trainingsgeschehen mit eingreifen können. Bei Larissa gibt es erste positive Schritte. Aber wer weiß was bis dahin noch alles passiert. Sicherlich wird uns die ein oder andere mit kleineren Wehwehchen noch ein oder zwei Spieltage ausfallen. Andere Spielerinnen müssen aufgrund von privaten Verpflichtungen mal passen. Aber das gehört in dieser Leistungsklasse auch mit dazu. Hoffentlich bleiben wir aber in diesem Jahr von schwereren Verletzungen verschont, so dass zum Ende der Saison alle ihren Teil zur Saison beitragen konnten.

 

Corona hat Gott sei Dank noch nicht bei den Löwinnen und wohl auch in der Liga zugeschlagen. Was macht ihr, damit das Risiko gerade im Herbst und Winter gering bleibt?
Die aktuellen Fälle – auch im Profi-Sport Nagelsmann, Weinhold und Sagossen – lassen uns als Team darüber nachdenken, ob wir nicht unser Testverhalten trotz vollständiger Impfung wieder erhöhen müssen.

 

Welche Aufgaben kommen nach den Ferien auf euch zu und wie bereitest du deine Mädels vor?
Die Phase der Ferien nutzen wir momentan, um erste kleinere Verletzungen auszukurieren und bisher zu kurz gekommene Aspekte in einer Art zweiten Vorbereitung nachzuarbeiten. Mit Schüttorf steht als nächstes ein ganz schweres Spiel auf dem Programm. Wir haben bisher erst einmal gegen Schüttorf gespielt und konnten siegen. Soweit ich es aus der Ferne vernommen habe, möchte Schüttorf in diesem Jahr auch möglichst weit oben in der Tabelle ankommen. Für uns gilt es, den positiven Schwung der ersten Spiele und besonders die Euphorie aus dem ersten Heimspiel mitzunehmen, damit es dann in den Spielen alles etwas leichter geht.