Quelle: Kreiszeitung vom 3.3.22 ( Cord Krüger)

Diepholz – So kann es weitergehen! Kaum hat der „heiße März“ für die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen begonnen, kletterten sie „vom Sofa aus“ vom zehnten auf den neunten Oberliga-Platz – wegen der Niederlage der HSG Schwanewede/Neuenkirchen gegen Altjührden am Dienstagabend. Mit diesem Nachholspiel in den Knochen kommen die „Schwäne“ am Freitagabend in die Diepholzer Mühlenkamphalle. Und Heiner Thiemann weiß, dass dann ab 20.00 Uhr „ein Vier-Punkte-Spiel für uns“ beginnt.

Erstens wegen der engen Tabellensituation vor dem Duell gegen den Verfolger. Zweitens, weil dem Löwen-Trainer noch die „verschenkten vier Punkte“ aus der 29:30-Hinspiel-Niederlage nach komfortabler Vier-Tore-Führung sowie die anschließende Schlappe gegen die SG Achim/Baden in Erinnerung geblieben sind. In Schwanewede sah sein Kapitän Cedric Quader eine umstrittene Blau-Rote Karte und fehlte daher gesperrt in Achim. Laut Thiemann ein Hauptgrund für die dortige 27:39-Pleite.

Straffes Pensum: Acht Spiele in vier Wochen

Nun will sich seine Mannschaft aber auf den entscheidenden Monat im Abstiegskampf mit satten acht Partien binnen vier Wochen fokussieren. „Das wird hochinteressant. So etwas mit diesen Englischen Wochen habe ich auch noch nicht erlebt“, gesteht der erfahrene Coach. Er muss die richtige Mischung aus Training, Regeneration und Vorbereitung finden: „Da gilt es, die Belastung entsprechend zu steuern.“

Denn belastet sind seine Akteure teils schon jetzt – etwa Kapitän Quader, dessen lädierte Schulter am Freitagabend während der 25:29-Niederlage nochmals „Nachschlag“ bekam. „Der März wird ganz schön hart – vor allem mit den Spielen unter der Woche“, ahnt der Kreisläufer: „Man darf nicht vergessen, dass wir immer noch Amateursportler sind.“

Vieles eine Frage der Konzentration

Trotzdem ist Thiemann froh, „dass diese Saison trotz der langen Pause und vielen Spielverlegungen jetzt anscheinend durchführbar ist“. Für das Restprogramm hat er sich vorgenommen, die Sinne seiner Akteure zu schärfen. Die zuletzt hohe Zahl an technischen Fehlern und verworfenen Bällen sei „auch eine Frage der Konzentration, eine Kopfsache“, weiß der 70-Jährige. Also fordert er: „Gegen Schwanewede „müssen wir gleich zu 100 Prozent hellwach sein.“

Dennis Wulf mag es, am Kreis „rumzurackern“

Zudem mahnt er eine konsequentere Deckung an – gern ähnlich kompromisslos, wie sie Dennis Wulf gegen Delmenhorst an den Tag legte: „Es wäre schön, wenn sich alle an sein Niveau in Abwehr und Mittelblock anpassen.“

Der 32-Jährige hört dieses Lob gern, „aber genützt hat meine Leistung ja wenig“, sagt der Kreisläufer und seufzt – vor allem in Erinnerung an die enge Phase in der Schlussviertelstunde beim 20:21: „Da war ich fest davon überzeugt, dass wir es schaffen, denn die Delmenhorster Jungs wurden nervös.“

Stattdessen schlichen sich jene Unkonzentriertheiten ein, die sich laut Thiemann schon „durch die ganze Saison ziehen“. Wulf sieht es ähnlich: „Auch ich habe mir da ein paar dusselige Fehler geleistet.“ Trotzdem verbuchte der zu Saisonbeginn aus dem Verbandsliga-Team beförderte 1,89-Meter-Mann die Partie als weiteres positives Erlebnis: „Ich freue mich, wenn ich mich mit solchen Gegnern und ihren erfahrenen Spielern messen kann. Und es macht mir Spaß, am Kreis rumzurackern.“

Das hatte auch sein früherer Coach Malte Helmerking aus der Zweiten erkannt und ihn scherzhaft meist mit dem Auftrag betraut, „Angriffe kaputtzumachen“.

Gehörig umstellen musste er sich eine Klasse höher nicht, schildert der Werkzeugmechaniker: „Die Oberliga ist zwar noch ein bisschen härter, aber großartige Probleme hatte ich nicht.“

Deshalb sagte er den Löwen jüngst auch für eine weitere Saison zu (wir berichteten). Am liebsten natürlich wieder in der Oberliga. „Und wenn wir den Kampf zeigen wie in der zweiten Halbzeit gegen Delmenhorst, bin ich sicher, dass wir es schaffen.“ Vielleicht gelingt ja schon eine Vorentscheidung im März. „Das werden intensive Wochen“, weiß auch Wulf.