Wieder obenauf: Löwen-Rückraum-Shooter Nikola Stankovic ist froh, nach seinem Autounfall gesund zu sein. © Terwey

Von: Fabian Terwey

Es war ein Schock für Löwen-Handballer Nikola Stankovic und seine Teamkollegen Stefan Beljic und Matej Ivankovic, als sie im Januar einen schweren Autounfall erlitten. Jetzt spricht Stankovic über den Vorfall und das große Glück, unbeschadet davongekommen zu sein.

Ein bisschen Hamburg erkunden, ein wenig Sonne tanken – das spielfreie Wochenende genoss Löwen-Handballer Nikola Stankovic zusammen mit einem guten Freund. „Schöne Zeit“, die der 25-Jährige seit seinem schweren Autounfall „umso mehr wertzuschätzen weiß“ – das verrät der Rückraum-Shooter jetzt vor dem Oberliga-Heimspiel seiner HSG Hunte-Aue Löwen gegen die HSG Schwanewede/Neuenkirchen (Samstag, 16.00 Uhr, Mühlenkamphalle Diepholz).

„Es war ein Schock. Zwei Monate liegt das jetzt schon hinter uns, aber das werde ich nie vergessen. Das bleibt für immer“, blickt Stankovic auf das einschneidende Erlebnis im Januar zurück (wir berichteten).

Autounfall nahe Halle/Saale

Der Serbe war damals mit seinen Teamkollegen Stefan Beljic und Matej Ivankovic auf der Rückreise aus dem Heimaturlaub gewesen, als er nahe Halle/Saale plötzlich „die Kontrolle über den Wagen verlor“. Die Folge: Das Auto überschlug sich gleich mehrfach.

„Es war fünf Uhr morgens, der Eisregen hat die Fahrbahn rutschig gemacht“, erklärt Stankovic den Auslöser für den Crash: „Bei 100 km/h sind wir ins Schliddern geraten – nach links, nach rechts. Ich habe Panik bekommen und gebremst. Daraufhin sind wir von der Fahrbahn abgekommen und erst 100 Meter später liegen geblieben.“

Stankovic und das große Glück beim Crash

Doch das Trio hatte Glück im Unglück, erlitt lediglich Nackenschmerzen und kam mit dem Schreck davon. „Gott hat uns beschützt“, sagt Stankovic, der zur Beobachtung mit seinen Kollegen eine Nacht lang im Krankenhaus blieb: „Wer gesehen hat, wie das Auto aussah, konnte es nicht glauben, dass wir nichts abbekommen haben. Das war 50:50 – Leben oder Tod. Wir hatten Glück. Auch wenn es in den ersten vier Wochen schwer war, das Ganze mental zu verarbeiten, wir können unser Leben unbeschadet weiterleben und weiter Handball spielen.“

Darum verlängerte Stankovic bei den Löwen

Und das wird der Barnstorfer auch in der kommenden Saison für die Löwen tun. Unlängst gab er die Zusage für seine vierte Spielzeit beim Team von Marko Pernar (wir berichteten). „Ein Prozent bleibt immer offen, aber zu 99 Prozent bleibe ich. Hier genieße ich mein Leben“, sagt der Wirtschaftsstudent, der für ein IT-Unternehmen in Osnabrück arbeitet: „Nicht nur der Trainer war ein Grund für die Verlängerung, auch das Umfeld, die Leute im Verein und das Team. Meine Mitspieler sehe ich ja häufiger als meine Familie in Serbien – da kann man schon sagen, dass auch sie meine Familie sind.“

Und mit der will „Jonny“, wie ihn die Jüngeren beim Tabellenfünften rufen, nach vier Pleiten in Folge jetzt gegen die Gäste aus dem Keller „endlich wieder gewinnen, um noch auf den letzten Zug nach ganz oben aufzuspringen“.

Abram-Einsatz fraglich

Patryk Abram und Stanko Petrovic drohen für das Heimspiel gegen Schwanewede/Neuenkirchen auszufallen. Grund: Der Löwen-Kapitän und der Torwart sind krank, wie Trainer Marko Pernar berichtet: „Ansonsten sind alle fit und bereit.“ Auch Keeper Peter Kowalski, der in Aachen studiert. Und so erwartet Pernar „ein gutes Spiel“. Dafür müsse sein Team jedoch „im Angriff konzentrierter“ und „im Rückzugsverhalten disziplinierter“ agieren als bei den jüngsten vier Pleiten in Serie. Zusätzliche Herausforderung dabei laut Coach: Der „sehr gute Rückraum“ und die „unangenehme Abwehr“ der Gäste.