Quelle: Kreiszeitung vom 27.11.23 (Fabian Terwey)
Drittes Sieglosspiel in Folge: Die Löwinnen kassierten am Samstagabend mit der Schlusssirene noch den bitteren Ausgleich zum 25:25 (12:10)-Endstand in Peine. Wie es dazu kam und welche deutlichen Worte Trainer Kai Freese danach fand.
Peine – Auf der rund zweistündigen Rückfahrt aus Peine musste Kai Freese im Bus immer mal wieder von seinem Platz aufstehen und sich bewegen, wie der Löwinnen-Trainer berichtete. Grund: Den 50-Jährigen plagten hartnäckige Rückenprobleme. Und auch in sportlicher Hinsicht war es für den Coach und seine Oberliga-Handballerinnen ein schmerzhafter Trip zum MTV und zurück. Denn mit der Schlusssirene kassierten die Lady Lions am Samstagabend in der Silberkamp-Sporthalle den bitteren Ausgleich zum 25:25 (12:10)-Endstand.
Oberliga Frauen: MTV Peine – HSG Hunte-Aue Löwen 25:25 (10:12)
Löwinnen: Michel, Gatzemeier, Bünte – Mohammad, Bahr (2), Gläser, Kambacheva, Dießel (1), Scheper, K. Witte (6/2), Hillmer (3), A. Meyer (2), Klostermann (3/1), Kemper (8).
„Ich bin ziemlich geschafft und ziemlich kaputt“, sagte Freese nach dem Zehn-Stunden-Trip, zu dem die HSG Hunte-Aue Löwen um 12.30 Uhr aufgebrochen war. „Und ich bin tierisch enttäuscht, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben“, erklärte Freese. Ausschlaggebend für das dritte Sieglosspiel in Folge laut Coach: „Mangelhafte Abschlüsse.“
Zwar freute Freese, dass seine Löwinnen die Angriffe „mit den von mir zurechtgelegten Konzepten“ umsetzten, doch „die Effektivität war hundsmiserabel. Wahnsinn. Für ein oder zwei Tore brauchen einige Spielerinnen gefühlt fünf Würfe.“ So führte die HSG, die auf Torhüterin Rike Kühling (Gehirnerschütterung) verzichten musste, zwar den Großteil des Spiels, konnte sich aber nie entscheidend absetzen. „Mit dieser Abschlussschwäche sind wir kein Team für die Spitze der Liga“, betonte Freese und ergänzte: „Wenn wir nicht gut decken, dann werfen wir gut. Und wenn wir nicht gut werfen, dann decken wir nicht gut. Irgendwas ist immer.“
Freese: „Echt enttäuschend, dass einfachste taktische Anweisungen nicht umgesetzt werden können“
In Peine lobte Freese das Deckungsverhalten zwar als „gut bis sehr gut“, doch die Defensivarbeit in der Schlussminute missfiel dem Coach. Die Löwinnen waren gerade durch Lea Hillmer mit 25:24 in Führung gegangen, als Freese seinem Team in der letzten Auszeit 25 Sekunden vor Schluss den Plan bis zur Schlusssirene an die Hand gab. „Ich habe ganz klar gesagt, was im letzten Angriff passieren wird. Nämlich, dass Tabea Bleyer auf der Rückraum Mitte den Durchbruch versuchen wird. Und genau das kam auch, aber die Maßnahme dagegen nicht“, erklärte Freese: „Es war ganz klar angesagt, dass wir sie bei zehn, elf Metern aufnehmen. Stattdessen sind wir passiv und sie geht durch, zieht das Foul und kriegt den Siebenmeter. Echt enttäuschend, dass einfachste taktische Anweisungen nicht umgesetzt werden können.“ Bleyer blieb eiskalt und verwandelte den Freiwurf zum laut Freese „verdienten Ausgleich“. Für den Coach und seine Löwinnen „eine gefühlte Niederlage. Peine hat die Arme hochgerissen und wir sind bedröppelt vom Platz gegangen.“
Neben der Leistung des eigenen Teams kritisierte Freese auch die der Schiedsrichter: „Absolut mangelhaft bis ungenügend. Da war von Anfang an keine Linie drin – auf beiden Seiten.“