Dieses Spiel würde sie nur sehr ungern verpassen, aber ihr Einsatz steht auf der Kippe: Torjägerin Karla Witte hat Probleme mit dem linken Bein. © Malte Rehnert
Von: Matthias Borchardt
Im letzten Heimspiel der Handball-Regionalliga-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen wartet noch einmal ein echtes Highlight: das Nachbarschaftsduell gegen Tabellenführer SFN Vechta. „Wir werden alles geben“, kündigt Löwinnen-Trainer Mateusz Chylinski an. Wie das Heimteam das Spiel gegen den Favoriten angehen möchte und was Torfrau Jessica Michel mit Blick auf die zweite Regionalliga-Saison fordert.
Volles Haus zum letzten Saison-Heimspiel und absolutes Highlight: Die Handball-Regionalliga-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen fiebern dem Nachbarschaftsduell entgegen, wenn sie am Samstag um 19.15 Uhr in der Diepholzer Mühlenkamphalle Spitzenreiter SFN Vechta empfangen. Die Zuschauer sollten rechtzeitig erscheinen, denn aus Vechta kommen etliche Fans. Die Sporthallen beider Vereine liegen nur 19 Kilometer auseinander. Das Rahmenprogramm ist organisiert, und nach dem Derby wird gefeiert – es gibt 50 Liter Freibier.
„Alle sind heiß. Wir wollen uns zu Hause vernünftig präsentieren und verkaufen. Wir haben nichts zu verlieren, können unbeschwert ins Spiel gehen. Wir wollen das Derby gewinnen, haben noch etwas gutzumachen“, unterstreicht Löwen-Co-Trainer Bernd Öhlmann. Der 61-Jährige kennt den Gegner aus mehreren Beobachtungen: „Wir müssen die Achse Katherina Reisbich/Svenja Ruhöfer abschirmen. Außerdem dürfen wir Vechta nicht in die Tempophase reinkommen lassen, müssen schnell zurücklaufen. Ich erwarte ein temporeiches Derby.“
Vechtas Coach Schreiner erwartet „emotionales Spiel“
Vechtas Coach Simon Schreiner kennt als ehemaliger Torhüter bei der HSG Barnstorf/Diepholz die Atmosphäre in einer vollen Mühlenkamphalle und ist sich sicher: „Das wird ein emotionales Spiel von den Löwinnen.“ Die eigene Mannschaft nimmt der 25-Jährige nach der schwachen ersten Halbzeit (18:19) gegen die HSG Hude/Falkenburg in die Pflicht: „So dürfen wir uns nicht präsentieren. Ich erwarte eine deutliche Reaktion, wir müssen uns in der Abwehr steigern.“ Zwar überrollte der Favorit nach dem Wechsel den kräftemäßig stark abbauenden Abstiegskandidaten, doch zufrieden wirkte der B-Lizenz-Inhaber nach dem 39:29-Erfolg nur bedingt.
Löwen-Torhüterin Jessica Michel erwartet im Vergleich zum 21:32 aus dem Hinspiel eine Steigerung von den „Lady Lions“: „Da hat der Kampf gefehlt. Diesmal wollen wir Vechta ärgern. In eigener Halle haben wir mehrfach gezeigt, was wir können.“ Den Löwinnen fehlen Spielmacherin Lena Walter (schwere Knieprellung), Rückraumakteurin Lisanne Dießel (Bänderriss und Anriss im rechten Sprunggelenk) und Kreisläuferin Laura Scheper (nach Krankheit noch nicht fit). Ob Torjägerin Karla Witte – sie hatte sich beim 32:31-Erfolg in Oyten das linke Bein verdreht – mitwirken kann, entscheidet sich kurzfristig.
Löwinnen-Rezept: Gute Abwehr und geduldige Offensive
Bei den Gästen, die mit 702 Treffern den besten Angriff der Regionalliga stellen, ragen Kreisläuferin Svenja Ruhöfer (161/64 Tore) und Linkshänderin Katherina Reisbich (137/11) heraus. SFN-Kapitänin Ruhöfer verfolgt zwei Ziele: „Wir wollen im Prestige-Duell die zwei Punkte haben und mit zwei Siegen die Meisterschaft gewinnen.“ Die 29-Jährige rechnet allerdings mit mehr Gegenwehr als in der Hinpartie: „Die Löwinnen werden motiviert sein und uns nichts schenken. Es wird ein hitziges und kampfbetontes Derby.“
„Wir freuen uns aufs Spiel in einer rappelvollen Halle. Vielleicht können wir für eine Überraschung sorgen. Wir werden alles geben, alle sind heiß“, sagt Löwen-Trainer Mateusz Chylinski. Der Matchplan des 34-Jährigen: „Wir werden alles tun, dass wir wieder gut in der Abwehr stehen und vorn geduldig spielen.“
Großer Rückhalt im Löwinnen-Tor: Jessica Michel. © Borchardt