Quelle: Kreiszeitung vom 7.10.22 von ( Matthias Borchardt)

Zu Hause läuft es (zwei Siege), auswärts noch nicht (zwei Niederlagen): Im dritten Anlauf soll es mit Punkten aus fremden Hallen klappen, wenn sich die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen am Samstag bei der SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn vorstellen. Die Partie wird um 17.30 Uhr in Bad Zwischenahn im Ortsteil Petersfehn angepfiffen. Es ist eine richtungsweisende Begegnung für den Neuling, denn bei einem Sieg winkt erstmals ein positives Punktekonto (derzeit 4:4 Zähler).

Diepholz – Löwen-Kapitänin Lea Hillmer ist optimistisch: „Ich glaube, wir können unsere ersten Auswärtspunkte holen. Wir haben gut trainiert, fahren mit breiter Brust da hin.“ Die 25-Jährige nennt eine Stärke der Mannschaft: „Es lässt keiner den Kopf hängen.“ Das war auch bei den Auswärtsniederlagen beim Drittliga-Absteiger TV Oyten (27:30) und beim letztjährigen Vizemeister Wilhelmshavener HV (34:36) nicht der Fall. Beide Partien wurden erst in den letzten zehn Minuten verloren.

Klaus Klostermann spricht von „fifty-fifty“-Chance

Interimstrainer Klaus Klostermann weiß, dass der Aufsteiger sich nicht verstecken muss, sagt aber auch: „Wir müssen uns jeden Punkt hart erkämpfen.“ Er hat vor den Gastgeberinnen Respekt: „Wir dürfen sie nicht unterschätzen, sie sind mit dem Tempogegenstoß, erster und zweiter Welle schnell unterwegs.“ Beim Tabellensechsten (auch 4:4 Punkte) ragt Außenangreiferin Laura Lampe mit 31/9 Toren heraus. Aber auch die Rückraumspielerinnen Lea Sophie Schwarze (24 Treffer) und Agnieszka Blacha (acht Buden) verstehen ihr Handwerk. Klostermann lobt letztgenannte Akteurin: „Blacha ist wichtig für die Mannschaft. Sie setzt ihre Nebenleute gut ein.“ Er schätzt die Chancen „fifty-fifty“ ein.

Torhüterin Svenja Gatzemeier hilft aus

Verzichten müssen die Gäste auf Kreisläuferin Larissa Gläser (privat verhindert) und Rechtsaußen Sabrina Kölling (beruflich unabkömmlich). Für die verhinderte Torhüterin Laura Winkler springt die reaktivierte Svenja Gatzemeier (hat trainiert) ein. Erste Wahl bleibt allerdings Jessika Michel. Am Kreis beginnt entweder Kim Klostermann oder Laura Scheper. Und am rechten Flügel dürfte Linkshänderin Anna Dehlfing anfangen.

Klaus Klostermann: „29 Gegentore sind zu viel“

Die Löwinnen fertigten zuletzt daheim die SG Findorff mit 41:29 ab. Trotz des zweiten Heimsieges übersah Klaus Klostermann die Abwehrschwächen nicht: „29 Gegentore sind zu viel.“ Der 59-Jährige weiß, wo die Hebel anzusetzen sind: „An der Deckung müssen wir weiter arbeiten und nachlegen. Da ist noch Potenzial nach oben.“ Seine Forderung: „Die Aggressivität in der Nahwurfzone fehlt.“

Der Angriff bereitet Klaus Klostermann, der von Athletiktrainerin Medea Mosel unterstützt wird, keine Sorgen. Goalgetterin Karla Witte, die auf 31/11 Tore kommt, erfüllt die Erwartungen voll. Gerade die zweite Reihe um Ex-Bundesliga-Spielerin Kristina Logvin ist stark besetzt.

Negativtrend bei Ammerländerinnen

Bei der SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn zeigt der Daumen nach zwei Auftaktsiegen nach unten. Zuletzt unterlag das Team von Coach Elias Wührmann beim MTV Tostedt mit 30:33. Beim Stand von 27:27 (50.) vergab Haupttorschützin Laura Lampe erst einen Siebenmeter und handelte sich kurz danach eine Zeitstrafe ein. In Unterzahl gerieten die Ammerländerinnen auf die Verliererstraße. Wenn die Löwinnen auch in der Endphase voll bei der Sache sind, dann könnten sie erstmals zwei Punkte mit auf die Heimreise nehmen.