Quelle: Kreiszeitung vom 24.2.23

Mannschaft des Jahres 2022, Sportlerwahl-Gala in der Gutsscheune in Varrel und weitere Feierlichkeiten gehören der Vergangenheit an: Jetzt geht es für die HSG Hunte-Aue Löwen wieder um Punkte in der Handball-Oberliga. Der Tabellenzweite stellt sich am Sonntag um 16.00 Uhr bei der abstiegsgefährdeten SG Findorff vor. Eigentlich haben die „Lady Lions“ die Favoritenrolle, doch Vorsicht ist geboten. Der Grund: Die Gastgeberinnen gewannen ihre jüngsten zwei Partien, setzten sich beim MTV Tostedt mit 23:22 durch und schlugen daheim den ATSV Habenhausen mit 27:19.

Diepholz – Zum Zuschauen verdammt ist Elisa Buchwald, sie hat sich im linken Fuß eine Absplitterung im Außenknöchel zugezogen. „Ich war umgeknickt, trage eine Schiene und darf sechs Wochen keinen Sport machen“, erläutert die 24-Jährige. Das ärgert die Diepholzerin: „Jetzt in der heißen Meisterschaftsphase zuzuschauen, das ist blöd.“ Für die rechte Flügelspielerin ist es die zweite Verletzung in dieser Serie, zum Saisonstart fiel sie mit einem Nasenbeinbruch aus.

Buchwald will das Team anfeuern

Die Orthopädie-Schuhmacherin fiebert nun am Sonntag von der Bank oder der Tribüne aus mit – und warnt davor, die SG Findorff zu unterschätzen: „In der Liga ist alles möglich.“ Der Trumpf der Löwinnen: „Wir haben eine gute Stimmung in der Mannschaft, alle haben Bock.“ Außerdem fehlen beim Aufsteiger Anna Dehlfing (Kreuzbandriss) und Sophie Solomachin (lädiertes Knie). Wieder zum Aufgebot gehört dagegen die flinke Laura Oehlmann.

Hillmer: „Wollen mit Power ins Spiel gehen“

Für Löwen-Kapitänin Lea Hillmer ist bereits die Aufwärmphase wichtig, denn: „Wir wollen mit Power ins Spiel gehen.“ Die Leistungsträgerin baut auf eine sattelfeste 6:0-Deckung, sagt aber auch: „Wir müssen unser Tempospiel durchziehen und schnelle Tore erzielen.“ Dass in der kleinen Halle ohne Backe (Haftmittel) gespielt wird, sollte kein Hindernis sein.

Wir sind in der Abwehr flexibel, wollen den Spielfluss unterbrechen.

Löwinnen-Coach Klaus Klostermann zur Deckung vor dem Match in Findorff

„Wir fahren mit Respekt nach Findorff, müssen sehr konzentriert zu Werke gehen“, unterstreicht Löwen-Trainer Klaus Klostermann. Er weiß, dass die Gastgeberinnen mehrere gute Handballerinnen in ihren Reihen haben. Da wäre die 73-fache Torschützin Femke Bornhorn im halblinken Rückraum zu nennen. Auch Rebekka Otto (69/24), Jessica Radziej (64/21) und Jule Rump (59) verstehen ihr Handwerk. „Wir sind in der Abwehr flexibel, wollen den Spielfluss unterbrechen“, sagt der 60-jährige Löwen-Coach, der eventuell auch einmal 5:1 decken lässt mit der schnellen Madeline Matos Ferreira in der Spitze.

„Wäre eine Überraschung, wenn wir nicht gewinnen würden“

Die „Lady Lions“, die wieder ihren auffälligen Bus nach Findorff einsetzen (Abfahrt Sonntag um 13 Uhr in Diepholz von „Nadtila“) und von einigen Fans (noch sind Plätze frei) begleitet werden, wollen die Rückfahrt nicht mit leeren Händen antreten. Das hofft auch Hillmer: „Es wäre schon eine Überraschung, wenn wir nicht gewinnen würden.“ In der Hinpartie brannte beim 41:29-Erfolg besonders in Hälfte zwei nicht viel an.

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