Quelle: Kreiszeitung vom 14.1.0.22 ( Matthias Borchardt)

Familienduell in der Diepholzer Mühlenkamp-Halle: Kapitänin Lea Hillmer empfängt am Samstagabend mit ihren Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen die HSG Hude/Falkenburg mit ihrer Schwester Lisa-Marie. Ein – zumindest auf der Platte – seltenes Treffen.

Diepholz – 39:23 gegen die HSG Osnabrück und 41:29 gegen die SG Findorff: In der Diepholzer Mühlenkamphalle sind die Handball-Oberliga-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen eine Macht. Diese Heimstärke wollen sie am Samstag untermauern, wenn sie um 19.15 Uhr die punktgleiche HSG Hude/Falkenburg (beide 4:6 Zähler) empfangen.

Für Löwen-Kapitänin Lea Hillmer ist es ein besonderes Duell, denn bei den Gästen wirkt ihre ältere Schwester Lisa-Marie mit. „Wir haben länger nicht gegeneinander gespielt. Ich freue mich auf das Spiel, das ist noch einmal eine andere Motivation für mich“, sagt die 25-Jährige, die als Praxis-Managerin in der Physiotherapie arbeitet.

„In unserer Liga gibt es oft Überraschungen“

Für die Rückraumakteurin mit der Nummer 25 gibt es nur ein Ziel: „Wir müssen uns die nächsten zwei Punkte holen.“ Ihre 27-jährige Schwester ist gespannt: „Beide Vereine haben noch nicht gegeneinander gespielt. Nach den ersten Spielen ist es schwer einzuschätzen, wie die Begegnung verläuft. In unserer Liga gibt es momentan oft Überraschungen.“

Lea Hillmer warnt vor schnellen Huderinnen

Lea Hillmer weiß, dass der Aufsteiger nach dem jüngsten 25:29 in Petersfehn zulegen muss: „Wir müssen in der Abwehr fokussiert sein, denn uns erwartet ein Gegner, der mit viel Tempo kommt. Um keine Tempogegenstöße zu kassieren, sollten wir die Angriffe konzentriert abschließen.“ Die Leistungsträgerin kann den Interimstrainern Klaus Klostermann und Medea Mosel den einen oder anderen Tipp geben, denn sie kennt die HSG Hude/Falkenburg. Außerdem ist die C-Lizenz-Inhaberin selber als Übungsleiterin verantwortlich, denn sie trainiert die zweiten Frauen des SV Höltinghausen in der Regionsoberliga. Bei Spiel-Überschneidungen haben die Löwinnen aber Priorität.

Die Hillmer-Schwestern wohnen in unterschiedlichen Städten: Lea lebt in Cloppenburg und Lisa-Marie in Oldenburg, wo sie im Pius-Hospital als Operationstechnische Assistentin (OTA) tätig ist. Sie können sich am Samstag im direkten Duell gegenüberstehen, denn Lea deckt auf der Halbposition, und Lisa-Marie agiert im halblinken Rückraum. Die 1,82 Meter große Löwin hat damit kein Problem, auch wenn es gegen ihre Schwester geht: „Bei Heimspielen bin ich noch mehr motiviert. Ich stehe im Mittelblock. Mal sehen, wie und in welcher Form wir aufeinandertreffen.“

Klaus Klostermann hält große Stücke auf seine Kapitänin: „Lea ist ehrgeizig und trainingsfleißig, sie hält die Mannschaft zusammen.“ Nach ihrem Wechsel vom Landesligisten TV Cloppenburg spielt sie die zweite Saison bei den „Löwinnen“.

Schwester Lisa-Marie: „Eine Hillmer wird gewinnen“

Lisa-Marie Hillmer, die in ihrer Mannschaft nur „Hille“ gerufen wird, stellte ihre Torgefährlichkeit beim jüngsten 24:23-Erfolg über den Tabellenzweiten MTV Tostedt mit sechs Treffern unter Beweis. Auch beim 27:19-Sieg beim Tabellenvierten ATSV Habenhausen traf sie sechsmal. Mit 19 „Buden“ aus drei Partien hat sie die Nase in der Torschützenliste vor ihrer jüngeren Schwester vorn, die auf 15/1 Treffer aus vier Begegnungen kommt. Das wurmt die Löwin nicht: „Ich lege nicht so viel Wert auf das Torewerfen. Lisa wird in Hude immer gut in Position gebracht, dass sie die Dinger machen kann.“

Für die Nummer 25 der HSG Hude/Falkenburg steht der Sieger bereits fest. Sie lacht: „Ich freue mich auf ein spannendes Spiel gegen meine Schwester und gehe davon aus, dass eine Hillmer gewinnen wird.“

Kristina Logvin wieder an Bord

Die personelle Situation bei den „Löwinnen“ hat sich vor der Heimpartie am Samstag (Anwurf 19.15 Uhr) in der Diepholzer Mühlenkamphalle gegen die HSG Hude/Falkenburg entspannt. Nicht nur die Interimstrainer Klaus Klostermann und Medea Mosel sind wieder dabei, sondern auch Ex-Bundesligaakteurin Kristina Logvin, Larissa Gläser, Madeline Matos Ferreira, Torhüterin Laura Winkler und Sabrina Kölling. Es fehlen Anna Dehlfing (Urlaub) und Sophie Solomachin (privat verhindert). Hinter dem Mitwirken von Lina Witte (Stechen hinter der linken Kniescheibe) steht noch ein Fragezeichen. Klostermann weiß, dass die HSG Hude/Falkenburg bei ihren drei Auftaktniederlagen nicht in Bestbesetzung auflief: „Das spiegelt den eigentlichen Stand nicht wider.“ Bei den jüngsten zwei Siegen sah es beim Tabellenelften personell viel besser aus. Der 59-jährige Löwen-Coach nimmt seine Mannschaft in die Pflicht: „Wir müssen konzentriert zu Werke gehen und einen Schlag drauflegen.“ Die Gäste bevorzugen in der Abwehr eine robuste Art. Die meiste Gefahr geht von Flügelspielerin Malin Blankemeyer (26 Tore), Kreisläuferin Michaela Stahlkopf (19/8) sowie den Rückraumspielerinnen Lisa-Marie Hillmer (19) und Amelie Bredehorst (15/1) aus. (mbo)