Quelle: Kreiszeitung vom 22.2.23 (Cord Krüger)

Marko Pernar hat Pause. Zwangspause! Für den Spielertrainer der HSG Hunte-Aue Löwen könnte die jüngste 27:35-Niederlage am Samstag beim TV Schiffdorf sogar schon das letzte Spiel dieser Saison in der Handball-Verbandsliga gewesen sein. „Eine alte Verletzung ist wieder aufgebrochen“, erläutert der 30-Jährige: „Ich habe mir in Schiffdorf das linke Knie verdreht, jetzt wurde da ein Ödem diagnostiziert. Der Arzt sagt, dass es acht bis zwölf Wochen dauern kann.“ Zwar will er sich noch eine zweite Meinung einholen, für das Heimspiel am Freitagabend zu ungewohnter Anwurfzeit ab 20.30 Uhr an noch ungewohnterer Stelle in der Barnstorfer Vereinssporthalle fehlt der Mittelmann jedoch definitiv.

Barnstorf – „Dafür sind aber alle anderen dabei“, freut sich der Coach über die Rückkehr von Rechtsaußen Kevin Lutz und das grüne Licht von Arunas Srederis: „Zwei Linkshänder im Team sind schon mal nicht schlecht.“ Und im Mittelblock mit Stefan Beljic, Luis Lengauer oder Nikola Stankovic sei Srederis ebenfalls stark: „Arunas hat zwar länger nichts mehr mit Handball gemacht, wird aber von Training zu Training besser“, lobt er den Litauer, der am Samstag in Schiffdorf sein gut 20-minütiges Comeback gab, ehe ihn eine Rückenblessur ausbremste. Doch das reichte „Schröder“ zu vier Treffern.

 

„Wir dürfen sogar mit Harz spielen. Das hat uns der Barnstorfer Bürgermeister extra erlaubt.“

Löwen-Spielertrainer Marko Pernar dankt vor dem Auftritt in der ungewohnten Halle Alexander Grimm

Thiemann: „Wollen nicht im Mittelfeld hin- und herdümpeln“

Ähnlich positiv sieht Lasse Thiemann die Rückkehr: „Er macht unser Spiel im rechten Rückraum attraktiver“, sagt er über den 36-Jährigen. Trotz der Verletzung Pernars wäre es nach Auffassung des Teammanagers jetzt an der Zeit, die Aufholjagd zu starten. „Eins ist klar: Wir haben es in dieser Saison nicht auf einen durchschnittlichen Tabellenplatz abgesehen“, verdeutlicht der Geschäftsführer der „BaDi Handball GmbH“. Genau dies ist aber der momentan neunte Rang, „und wir wollen nicht im Mittelfeld hin- und herdümpeln.“

„Jüngere Talente“ aus der Umgebung sollen Löwen verstärken

Schließlich sieht er das Restprogramm auch als Chance, Werbung für die neue Serie zu betreiben – in eigener Sache für die Spieler selbst sowie allgemein für die HSG, wenn es um ihr Bemühen um Verstärkungen geht: „Da planen wir eine Mannschaft mit zwei Schwerpunkten“, erläutert der Manager: „Einmal sind da unsere jetzigen, erfahrenen und älteren Spieler. Hinzu kommen sollen aber jüngere Talente aus dieser Gegend.“

Kader soll breiter aufgestellt werden

Eines davon, aus einem Nachbarverein außerhalb des Löwen-Verbunds, warte gerade auf sein Herrenspielrecht, schildert Thiemann, ohne bereits den Namen zu nennen. Weitere Nachwuchsleute aus der Region sollen folgen. „Auf die Etablierten können und wollen wir deshalb aber noch lange nicht verzichten“, stellt Thiemann klar. Vielmehr solle der Kader breiter aufgestellt werden.

Pernars Extra-Motivation nicht nötig

Die aktuelle Formation bekommt es mit einer „sehr stabilen und aktiven Abwehr zu tun“, mahnt Pernar, der schon diverse Videos von Aurichs jüngsten Auftritten an seine Spieler zur Analyse verschickt hat. Nicht mehr warnen muss er vor Aurichs Top-Shooter Arne Tuinmann aus dem rechten Rückraum (93 Tore in 16 Partien) sowie dem Rückraum-Linken Jannick Neumann (70 Treffer in 14 Einsätzen). „Davon abgesehen hat uns ihr Torhüter das Hinspiel kaputtgemacht“, sagt Pernar in Erinnerung an die 23:26-Niederlage bei der Drittliga-Reserve. „Das Gute an diesem Gegner ist: Gegen absolute Top-Teams wie dieses muss ich meine Jungs nicht extra motivieren“, verrät Pernar.