Positionsmäßig äußerst flexibel: Auch das macht Patryk Abram für die Löwen so wertvoll. © Terwey

Von: Cord Krüger

Ein schweres Spiel steht für die HSG Hunte-Aue Löwen an. Gegen den TSV Bremervörde wollen Patryk Abram und Co. den dritten Saisonsieg holen.

Diepholz – Am Donnerstag stand Patryk Abram plötzlich wieder auf der Matte – oder besser: auf der Platte! Der Routinier der HSG Hunte-Aue Löwen hatte seinen Heimaturlaub in Polen beendet, absolvierte nach zehntägiger Pause seine erste Trainingseinheit mit den Oberliga-Handballern und gab dem Trainer danach grünes Licht: „Patryk hat hinterher gesagt: Wenn du willst, kannst du mich einsetzen“, berichtete Marko Pernar, der genau damit schon vorher geliebäugelt hatte. So ackerte Abram am Freitagabend gegen Spitzenreiter SG Bremen-Ost mit, konnte die 26:28 (12:13)-Niederlage zwar nicht verhindern, bewies aber mal wieder, wie wertvoll er für den Tabellenneunten ist. Denn der 33-Jährige kam zwar auch auf seiner Linksaußenposition zum Einsatz, aber ebenso in der Deckung, als Kreisläufer und im Rückraum, als „ich dort jemanden mit Erfahrung brauchte“, schildert Pernar die Phase, als die Bremer Edo Mehinagic und Marek Damm in Manndeckung nahmen. Und egal wo: „Patryk hat das super gemacht.“

Jetzt wartet die nächste harte Nuss auf Abram und die Löwen – beim heimstarken TSV Bremervörde am Samstag ab 18.00 Uhr. Zwar gehört das dortige Harzverbot, das den Gastgebern in der Vergangenheit schon viele Vorteile und Punkte brachte, inzwischen der Vergangenheit an. Dafür darf Trainer Adnan Salkic seit Saisonbeginn wieder seine gefährlichste Waffe zücken: Lars von Kamp, bis 2020 in Barnstorfer Diensten und damit Abrams Vorgänger auf dem linken Flügel, kehrte nach einer Halbserie bei Drittligist TV Emsdetten zurück zu seinem Heimatverein. „Ich habe Lars‘ Spiele mit Emsdetten verfolgt, und er hat auch dort gut getroffen“, zollt Pernar seinem früheren Teamkollegen Respekt: „Lars lebt von seiner Geschwindigkeit und verwandelt viele Tempogegenstöße.“

Zudem verstärkte sich der TSV mit Linus Otaka von der TSV Hannover-Burgdorf II. „Das ist ein wurf- und zweikampfstarker Spieler“, warnt Pernar vor dem Rückraum-Linken. Sein Fazit: „Wir müssen versuchen, beide aus dem Spiel zu nehmen.“ Einer jener Sonderbewacher könnte Allrounder Abram sein.

Bremervördes jüngsten Erfolg beim Aufstiegsaspiranten TV Neerstedt beobachtete Pernar selbst. „Das war ein richtig gutes Spiel von beiden Seiten, und der Sieg wird Bremervörde noch einmal Auftrieb gegeben haben“, ahnt der HSG-Coach. Aber trotz der eigenen Niederlage gegen die SG Bremen-Ost schöpft er aus dieser Partie Optimismus: „Man hat auf jeden Fall eine Verbesserung bei uns gesehen.“