Quelle: Kreiszeitung vom 26.9.22 (Matthias Borchard)

34 geworfene Tore sollten eigentlich zum Sieg reichen, taten sie aber nicht: Die Handball-Oberliga-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen verloren am Samstag vor 80 Zuschauern beim Wilhelmshavener HV mit 34:36 (18:20). Löwen-Torhüterin Jessika Michel nannte einen entscheidenden Grund für die Niederlage: „Das Spiel haben wir in der Abwehr verloren.“ Das sah auch Kapitänin Lea Hillmer so: „36 Gegentore sind viel zu viel.“

Wilhelmshaven – Löwen-Interimstrainer Klaus Klostermann sah durchaus „ein Spiel auf Augenhöhe“: „36 Gegentore sind schon heftig. Es lag an der Deckung, denn da fehlte die Absprache. Wir müssen mehr Beinarbeit in der Abwehr leisten.“ Beim Neuling hinterließen Torjägerin Karla Witte (9/2) und die junge Rückraumspielerin Sophie Solomachin (7) den stärksten Eindruck. Gemeinsam erzielten sie 16/2 Tore.

Wilhelmshaven nutzt technische Fehler aus

Die Gäste führten durch Treffer von Madeline Matos Ferreira und Karla Witte (Siebenmeter verwandelt) mit 2:0 (2.), doch dann nutzten die Gastgeberinnen die Lücken in der 6:0-Deckung schonungslos aus, setzten sich auf 7:4 (9.) ab. Vor allem Wilhelmshavens starke halblinke Rückraumakteurin Pia Mertens (11) behauptete sich immer wieder in Eins-gegen-Eins-Situationen. Der letztjährige Vizemeister schlug aus technischen Fehlern des Neulings Kapital. „Wilhelmshaven hat schnell umgeschaltet“, sagte Hillmer. Die Löwinnen holten auf, schafften in einer guten Phase nach „Buden“ von Larissa Gläser, Matos Ferreira und Solomachin den Ausgleich zum 11:11 (16.).

Anschließend lag die Heimmannschaft bis zur Pause stets mit zwei oder drei Toren vorn. Gegen Ende der ersten Hälfte handelte sich Solomachin zwei Zeitstrafen nacheinander ein. Lina Witte (3) verkürzte in Unterzahl auf 18:19 (28.).

Packende Schlussphase

Nach dem Wechsel trat nun auch Kristina Logvin (4), die von Emma Neumann 40 Minuten lang in Manndeckung genommen wurde, in Erscheinung. Die ehemalige Bundesligaspielerin egalisierte mit ihrem dritten Treffer zum 23:23 (36.). Es kam sogar noch besser für die Löwinnen, denn Solomachin (2), Hillmer und Anna Dehlfing machten aus einem 24:26-Rückstand (40.) eine 28:26-Führung (46.). In der Endphase drehten bei Wilhelmshaven Rückraum-Ass Katharina Schanko (11/5) und Linksaußen Sarah Röben (5) auf. In der packenden Schlussphase traf Karla Witte beim Stand von 31:32 mit ihrem dritten Strafwurf nur den Innenpfosten. Solomachin glich in Überzahl letztmalig zum 32:32 (53.) aus. Röben mit Doppelpack und Schanko mit Tor Nummer elf machten für den Wilhelmshavener HV den Sack zu – 35:32 (57.). Karla Witte setzte den Schlusspunkt zum 34:36-Endstand.

Anschließend lag die Heimmannschaft bis zur Pause stets mit zwei oder drei Toren vorn. Gegen Ende der ersten Hälfte handelte sich Solomachin zwei Zeitstrafen nacheinander ein. Lina Witte (3) verkürzte in Unterzahl auf 18:19 (28.).

Das war eine vermeidbare Niederlage, wir hätten mehr daraus machen können“, urteilte Klaus Klostermann abschließend.

Oberliga Frauen: Wilhelmshavener HV – HSG Hunte-Aue Löwen 36:34 (20:18)

Löwinnen: Michel, Winkler – Solomachin (7), Matos Ferreira (3), Bahr, Gläser (1), Dehlfing (1), L. Witte (3), Scheper (1), Logvin (4), K. Witte (9/2), Hillmer (4/1), Meyer, K. Klostermann (1).