Hier musste Achims starker Mittelmann Marvin Pfeiffer (l.) Edo Mehinagic mal durchlassen. Der Löwen-Rückraummann traf zwölfmal, zu einem Punkt für seine HSG reichte es aber trotzdem nicht. © Hägermann

Von: Cord Krüger

Der designierte Oberliga-Meister SG Achim/Baden zeigte den Handballern der HSG Hunte-Aue Löwen die Grenzen auf. Selbst zwölf Tore von Edo Mehinagic konnten die Niederlage nicht verhindern. Doch HSG-Spielertrainer Marko Pernar nahm es sportlich.

Marko Pernar hat es trotzdem „Spaß gemacht“ – obwohl seine Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen am Samstagabend deutlich bei der SG Achim/Baden verloren und damit die laut ihm letzte Chance auf den Aufstieg vergaben. Aber „es herrschte eine tolle Kulisse, die Halle war fast voll, und diese Mannschaft steht nicht ohne Grund da oben“, verdeutlichte der Löwen-Spielertrainer nach der 33:39 (17:22)-Niederlage seines Tabellenfünften: „Achim hat einen großen Kader, 16 fitte Spieler – und es gab nicht den einen überragenden. Die Tore waren gut verteilt“, sagte er über die vier Fünffach-Schützen der Hausherren. Marvin Pfeiffer kam zwar „nur“ auf drei Treffer, der SG-Mittelmann habe aber „richtig gute Kommandos gegeben und alle Mitspieler in Bewegung gebracht“.

Auch deshalb lief der Spitzenreiter eine ganz starke erste Welle, der sich die HSG noch bis zur Mitte der ersten Hälfte einigermaßen entgegenstemmen konnte (9:11/17.). Kurz nach Wiederanpfiff brachte die Gäste die Zeitstrafe gegen Matej Ivankovic aus dem Konzept, sodass sie in Unterzahl mit 18:24 hinten lagen. „In der Abwehrmitte haben wir nicht ausreichend verdichtet“, monierte Pernar in Erinnerung an diese Phase. Also stellte er von einer 6:0- auf eine 5:1-Deckung mit Luis Lengauer an der Spitze um, „und das hat sofort geklappt“. Hinter Lengauer übernahm Edo Mehinagic Verantwortung und traf satte zwölfmal, Rechtsaußen Kevin Lutz brauchte für seine vier Tore nur fünf Versuche. Am Ende erwies sich der Rückstand jedoch als zu groß, weil Achim aufmerksam deckte und dem HSG-Top㈠shooter Lars Meyer allenfalls enge Räume gewährte. Deshalb kam er diesmal nur zu drei Treffern. Die Löwen hingegen ließen hinten zu viele Lücken, Kapitän Patryk Abram zählte in der Abwehr noch zu den Lichtblicken.

Somit legte der HSG-Coach das Thema Aufstieg endgültig zu den Akten, obwohl eventuell noch der Tabellenzweite in die Regionalliga aufrücken könnte. Dort steht zurzeit die nur um vier Minuspunkte bessere HSG Grüppenbühren/Bookholzberg. „Aber ich glaube, mit diesem Thema sind wir jetzt durch“, meint Pernar: „Wir haben den schlechteren Spielplan“, sagt er mit Blick auf die Reisen nach Bookholzberg und zum aktuellen Vierten TuS Rotenburg. Und vorher kommt noch der starke Dritte aus Neerstedt nach Diepholz. Diese und weitere Partien will Pernar zum Ausprobieren für die neue Saison nutzen – etwa die Variante eines Vier-Mann-Rückraums oder den Einbau von Talenten aus der eigenen A-Jugend. „Sie könnten nun ein paar Minuten mehr Spielpraxis bekommen“, hat sich der Trainer vorgenommen.