Quelle: Kreiszeitung vom 30.9.24

Das erste Regionalliga-Heimspiel der Saison ging in die Hose: Die Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen verloren gegen das Spitzenteam vom SV Altencelle am Ende deutlich mit 22:30 – vor allem wegen einer fehlerhaften Angriffsleistung. Zu diesem Spiel gibt es bei Instagram (lokalsportlandkreisdiepholz) auch das Reel der Woche.

Diepholz – Hinten war es ordentlich – aber vorne diesmal deutlich zu wenig: Die Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen verloren am Samstagabend vor 250 Zuschauern in der Diepholzer Mühlenkamphalle ihr erstes Saison-Heimspiel gegen Titelanwärter SV Altencelle mit 22:30 (13:16). „Die Deckung war gut, aber vorne hat es nicht gepasst“, analysierte Löwen-Coach Mateusz Chylinski. Das galt gleichermaßen für den Rückraum und die Außenpositionen. „Altencelle war einfach besser und hat verdient gewonnen“, ergänzte der HSG-Coach.

Beim Sieger strahlte Torjägerin Fabienne Bahls, die nach fünfmonatiger Verletzungspause (hinteres Kreuzband im rechten Knie gerissen) ihr Comeback feierte und sich fünfmal in die Torschützenliste eintrug. „Uns ist die Wiedergutmachung für das 29:29 aus der vergangenen Oberliga-Saison geglückt. Das war eine super Teamleistung mit einem gerechten Ergebnis“, sagte die 28-Jährige und ergänzte: „Die Relegation ist unser Ziel.“ Die hatte der souveräne Meister der Oberliga Niedersachsen zuletzt auch erreicht, verpasste aber ohne Bahls den Aufstieg in die Dritte Liga.

Ganz anders die Stimmung bei den Löwinnen. „Wir hatten zu schnelle Abschlüsse ohne Torerfolg. Unser Rückzugsverhalten war schlecht“, haderte Kim Klostermann, die zweimal traf.

Die „Lady Lions“ produzierten schon in der Anfangsphase zu viele Fehlpässe. Altencelles Carina Wolf störte als Spitze der 5:1-Deckung den Spielfluss erheblich. „Wir haben das nicht gut gelöst“, monierte Klostermann (26). So lag der Tabellenachte schnell mit 1:3 (4.) und 3:6 (11.) zurück. Zwar kämpften sich die Löwinnen auf 5:7 (16.) heran, doch dann zog Altencelle an – und ein wenig davon. Mit solchen Aufs und Abs ging es auch danach weiter. Karla Witte gelang das 7:9 (20.), SVA-Linksaußen Jana Kahle (7) per Doppelpack und die robuste Kreisläuferin Kristin Skorek (4/2) bauten den Gäste-Vorsprung auf 12:7 (21.) aus. Zur Halbzeit stand es 13:16 – kein aussichtsloses Unterfangen also.

Im zweiten Durchgang übernahm Löwinnen-Kapitänin Lea Hillmer Verantwortung in der zweiten Reihe, schloss die Angriffe aber mehrfach zu überhastet ab. Auch ihre Teamkolleginnen brachten den Ball zu selten im Gäste-Tor unter.

Altencelle spielte abgeklärter. Nach feinem Pass von Bahls erhöhte Kahle auf 20:14 (39.). Die Vorentscheidung? Noch nicht! Denn der Kampfgeist bei den Löwinnen stimmte. Scheper (2) und Witte mit drei Toren in Folge machten aus einem 17:22 (44.) ein 20:22 (46.).

Spielerin des Spiels: Carina Wolf

Altencelles Nummer 24 störte als Spitze der 5:1-Deckung den Spielfluss der Löwinnen enorm. Die Rückraumspielerin war flott auf den Beinen, strahlte Torgefahr aus und traf beim 30:22 fünfmal.

Wer auf Hochspannung in der Schlussphase gehofft hatte, wurde allerdings enttäuscht. Den Gastgeberinnen gelangen nur noch zwei Treffer, während der Tabellenzweite durch Fehler geradezu eingeladen wurde und sich dank mehrerer Gegenstoßtore immer weiter absetzte. „Wir konnten das Tempo nicht mithalten, am Ende haben die Kräfte nicht gereicht“, gestand Hillmer. Torhüterin Tanja Lewandowski, die Stammkeeperin Jessica Michel (Urlaub) ersetzte, wehrte zwar einige Bälle ab, war jedoch bei den Gegenstößen und den Flügelwürfen oft machtlos.

Trotz der am Ende klaren Pleite wollte Chylinski nicht allzu kritisch sein: „Ich habe auch einige positive Sachen gesehen. Die nehmen wir mit, darauf bauen wir auf.“

Stenogramm

HSG Hunte-Aue Löwen – SV Altencelle 22:30 (13:16) – Löwinnen: Lewandowski – G. Schlömer, Matos Ferreira (1), Walter, Menge, E. Schlömer, Mohammad, Hillmer (6), Richter, Scheper (4), K. Witte (7/2), Meyer, Klostermann (2), Kambacheva (2), Buchwald. Siebenmeter: HSG 2/2, Altencelle 2/2 – Zeitstrafen: 3/4 – Schiedsrichter: Finn-Niklaas Siebert/Felix Zudse (MTV Eyendorf/TuS Rotenburg) – Zuschauer: 250.